Was ist Yoga eigentlich?
Egal, inwiefern genau Du Deine Praxis gestaltest, wirst Du Dir früher oder später diese Frage stellen, das kann ich versprechen! Noch nie habe ich jemanden getroffen, der es nicht getan hat. Und auch mich hat sie eingeholt.
Falls Du nun erwartest, dass ich Dir die Frage in diesem Beitrag kurz und bündig beantworten werde, muss ich Dich leider enttäuschen. Wie Du Dir vielleicht bereits vorstellen kannst, würde diese Antwort den Beitrag mehr als sprengen. Aber keine Sorge: dieser Blog mit seiner steigenden Anzahl an Beiträgen hat die Absicht, Dir zumindest dabei behilflich zu sein, sie zu finden. Weiterlesen lohnt sich also in jedem Fall!
Ich selbst konnte die wertvollsten Antwortmöglichkeiten, die mir bis jetzt bekannt sind, im Rahmen meines Yoga-Teacher-Trainings in Indien – dank meiner exzellenten Lehrer – finden.
In diesem Beitrag soll es deshalb zunächst einmal darum gehen, was die Philosophie hinter Yoga überhaupt ist und wie Du sie sinnvoll ins Gesamtkonzept einordnen kannst.
Tatsache ist nämlich, dass die Körperübungen (Asanas), die Dir (und übrigens auch mir!) wahrscheinlich am vertrautesten sind, nur einen winzig kleinen Teil – manche Menschen meinen ihn mit 8% beziffern zu können – von Yoga ausmachen.
Der größte und meiner Meinung nach auch spannendste Teil des Yoga steckt wohl in der Philosophie hinter Yoga. Die Philosophie beinhaltet und erklärt all die Ideen, die schlussendlich die Grundlagen der heutigen Asanas, Atemtechniken (Pranayama) und Meditationen sind, die wir als Yoga-Praktizierende (hoffentlich regelmäßig) üben.
Wie es die allgemeine Bedeutung des Begriffs Philosophie besagt, beschäftigt sich auch die yogische Philosophie mit dem Sinn des Lebens, mit der Welt, mit der Positionierung des Menschen in der Welt und mit der Art und Weise, das Leben zu betrachten.
Anders als die Philosophie, die wir im europäischen Raum mehrheitlich gelehrt bekommen, stammen die ersten Ideen der yogischen Philosophie aber nicht aus dem griechischen, sondern eben aus dem südasiatischen Raum. Sie ist – nach neuestem Wissensstand – sogar auf eine der ältesten Zivilisationen der Welt zurückzuführen.
Die Philosophie hinter Yoga unterscheidet sich in großem Maße von der Philosophie im europäischen Raum und ist stark verknüpft mit dem Hinduismus und den hier vertretenen Gottheiten. Trotzdem ist Yoga keinesfalls als Religion zu verstehen. Warum dies so ist, lässt sich am Ende wieder der vielen verschiedenen Schriften aus der yogischen Philosophie entnehmen.
Du merkst: Alles ist sehr dich miteinander verknüpft, weshalb ich nun auch mein zweites Versprechen verkünden werde: Es wird Dir nie möglich sein, die gesamte Philosophie mit allen Einzelheiten nachvollziehen zu können. Noch nie habe ich jemanden getroffen, der es konnte. An diesem Punkt scheinen sich die indische und europäische Philosophie dann wohl die Hand zu reichen!
Ganz nach dem Motto: „Ich weiß, dass ich nichts weiß!“